In meiner Coachingpraxis begegnen mir häufig Menschen, die mir genau sagen können, was sie beruflich nicht mehr wollen und warum sie unzufrieden sind. Wenn ich sie dann frage, was sie stattdessen anstreben und was sie zufrieden macht, kommen häufig vage Antworten. Einige bewerben sich einfach auf eine freie Stelle, die einigermaßen zu ihnen passt. Andere machen sich selbständig und wieder andere engagieren sich ehrenamtlich, weil sie sich dort sinnvoll beschäftigen. Doch wer will gerade in einem fortgeschrittenen Alter riskieren, einen Weg einzuschlagen, der vielleicht wieder in eine Sackgasse führt?
Nicht alle – und es sind mittlerweile erstaunlich viele – die sich in dieser Phase Unterstützung wünschen, sind bereit Zeit und vor allem Geld in ein professionelles Coaching zu investieren. Und so habe ich mir diese Fragen gestellt: Wie kann ich Personen unterstützen, die nur vage oder noch gar nicht wissen, welche Bedürfnisse und Interessen sie in Bezug auf ihre berufliche Tätigkeit haben? Wie können sie herausfinden, ob sie überhaupt für einen Wandel bereit wären. Wie würden sie sich lustvoll mit einem schwerwiegenden Veränderungsthema auseinandersetzen wollen?
Bedürfnisanalyse
Diese und weitere Fragen habe ich im nächsten Schritt nicht nur mir, sondern auch Personen gestellt, die sich in dieser Situation befinden. Die telefonischen Interviews führte ich genau vor einem Jahr mit 18 Personen durch. Dabei hatte ich schon eine Produktidee im Kopf, die ich in den Befragungen auch grob erläuterte. Fazit: Meine erste Produktidee wird nicht funktionieren und ich sollte andere Menschen mit einbeziehen, die mich bei der Entwicklung des Produkts unterstützen. So lies ich also schweren Herzens meine Idee los und setzte die ergebnisoffene Methode Design Thinking für die Produktentwicklung ein. Diese hatte ich zuvor bei einem Training in Berlin kennengelernt.
Im September und November 2016 fanden zwei Design Thinking Workshops in Bonn statt. Acht Personen aus meinem erweiterten Bekanntenkreis hatten sich bereit erklärt, mit mir als Moderatorin an der Ausgangsfrage „Wie können wir Suchende beim Finden ihrer Berufung unterstützen?“ zu arbeiten. Mittels der ersten drei Phasen (Verstehen, Beobachten, Synthese) der Design Thinking Methode setzte sich die Gruppe zunächst intensiv mit den Bedürfnissen der Zielpersonen auseinander. Am Ende des zweiten Workshoptages sprudelten Ideen, die so gar nichts mit meiner ursprünglichen Produktidee zu tun hatten.
Inspiration beim InspriationsCamp
Zeitgleich traf ich bei einem Inspirationscamp Katrin Linzbach nach langer Zeit mal wieder. Katrin hat drei Kartensets auf den Markt gebracht und war im Oktober 2016 dabei, einen Online Videokurs für „Kartenspiel-Entwickler“ zu produzieren. Könnte ein Kartenspiel zur beruflichen Neuorientierung die Lösung sein? Es würde den Zielpersonen ein spielerisches Herangehen an ein gewichtiges Thema ermöglichen. Es ließe sich in Kategorien einteilen, damit die SpielerInnen die Erlebnisse, Erfahrungen, Einsichten und Ergebnisse strukturieren und sortieren können. Und es würde mir die Möglichkeit geben, die vielen Ideen aus dem Design Thinking Workshop unterzubringen.
Meine Intuition sagte sofort ja, mein Verstand hinkte etwas hinterher. Was bedeutet es, ein Kartenspiel zu entwickeln? Wie viel Aufwand ist das? Verlag suchen oder Eigenverlag? Was kostet mich das, wenn ich mich für den Eigenverlag entscheide? Fragen über Fragen poppten hoch. Ich war sehr erleichtert, als Katrin mich bat, ihren Online Kurs für die Entwicklung von Kartensets zu testen. Sie profitierte von meinem qualifizierten Feedback und weiteren Anregungen und ich bekam die Antworten auf all meine Fragen in gut verdaulichen und anschaulichen Videosessions präsentiert. Wir sind zu guten Sparringspartnern geworden:-)
Entwicklung der Übungen
Und so habe ich spielerische Selbstcoaching-Übungen für ein Kartenformat entwickelt. Zunächst sammelte ich alle Ideen, die ich dank meiner NLP-Master-Ausbildung hatte, die andere an mich herantrugen (z.B. von Teilgebern aus meinem Erfolgsteam) bzw. die sich mir wie von selbst vor die Füße legten. Schnell wurde mir klar, dass der lustmachende Anteil für die SpielerInnen verloren geht, wenn ich den gesamten Wandelprozess in einem Spiel abbilden würde. Deshalb entschloss ich mich, Schritt für Schritt vorzugehen und zunächst nur die erste Phase einer beruflichen Neuorientierung in dem Kartenset abzubilden: die Orientierungsphase des Bewusstmachens der eigenen Bedürfnisse, des Sammelns, Sortierens und Strukturierens. Folgesets für die nächsten zwei Phasen sollen folgen. Doch zunächst will erst einmal das Starterspiel auf den Markt gebracht werden;-)
Test- und Gestaltungsphase
Jetzt, im Mai 2017, habe ich die erste Testwelle ausgewertet – 16 Testspieler waren schnell gefunden – und die Übungen auf den rund 50 Karten bereits angepasst. Das Anleitungsbooklet ist geschrieben und das „E-Heft“ für gemachte Erlebnisse, Erfahrungen, Einsichten und Ergebnisse entsteht zur Zeit. Die ersten schon sehr gelungenen Entwürfe der Grafikerin von paternoster&weibel hat mir Cher Paternoster präsentiert. War das aufregend! Und Katrin hat in ihrem Facebook Live Chat #21Tage/21Kartensets meine selbstgebastelte Testversion bereits vorgestellt (siehe unten). Nun geht es in die zweite Testphase. Wer hat Lust und Zeit 24 gestaltete Karten im Zeitraum 22. Mai bis 4. Juni zu spielen und mir ein Feedback zu geben? Bitte melde Dich über das Kontaktformular an.
Der Verkaufsstart ist übrigens für den 1. September 2017 geplant. Willst Du zu den ersten Käufern gehören, die das Kartenspiel zu einem vergünstigten Startpreis erwerben möchten?
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Das kann das Kartenspiel zur beruflichen Neuorientierung leisten
Über eine eher fremde Form der Herangehensweise sammeln und sortieren die SpielerInnen strukturiert, was sie schon mitbringen, was im Unbewussten schlummert und was sie sich unter einem erfüllten Berufsleben vorstellen. Das Kartenspiel „Wandelwillig?!“ lässt sich gut mit einer geplanten Reise vergleichen: Dein persönlicher und professioneller Reiseführer wird dich zu Beginn einer geplanten Reise auch fragen, was Du schon kennst und für was Du Dich interessierst. Soll er Dich in die Natur führen? Interessierst Du Dich für das kulturelle Angebot? Oder willst Du lieber Menschen einer anderen Kultur kennenlernen? Was genau möchtest Du entdecken und welches Erleben soll Dich bereichern? Je klarer Du Dir bist, was Du willst und was Dir wichtig ist, desto bewusster und differenzierter wirst Du wahrnehmen und Deine Zufriedenheit steigern.
Vorbesprechung von Katrin Linzbach
17/21 *21 Tage – 21 Kartensets* Wandelwillig?! von Christiane …
17/21 *21 Tage – 21 Kartensets* Wandelwillig?! von Christiane Karsch mit einigen Tipps zum Thema "Kartenset testen"
Posted by Katrin Linzbach. BewusstSein braucht Raum on Freitag, 28. April 2017
Das Kartenspiel Wandelwillig?! habe ich mithilfe des Online Videokurses Mein Kartenset von Katrin Linzbach entwickelt. In diesem Facebook Chat stellt sie es vor.