Ein Jahr von Licht & Schatten, von Hoffnung & Enttäuschung, von Freud & Leid, von Hochs & Tiefs, von Zugewinn & Verlust, von Gemeinsamkeit & Alleinsein, von Neuem & Altem …, sprich von allem, was das Leben eben so ausmacht, neigt sich dem Ende zu. Die Frage ist, auf was wir unseren Fokus richten. Welchen Wahrnehmungskanal stellst du ein, wenn du auf das vergangene Jahr zurückblickst? Welches Resümee ziehst du?
Ich ziehe eine positive Bilanz. Denn, auch wenn in 2021 die ein oder andere Planung abgesagt oder verschoben werden musste, schaue ich dennoch wohlwollend auf die entgangenen Ereignisse. „Wie schaffst du das?“ werde ich häufig gefragt. Nun, ich bin eine sogenannte „Perlentaucherin“. In jeder noch so doofen oder unangenehmen Situation versuche ich den schillernden Kern zu erkennen. Ich suche nach der Perle, die von Allerlei ummantelt ist, und finde sie. Hier ein paar Beispiele:
Umgang mit Absagen
Seit März 2020 sind viele meiner Pläne über den Haufen geworfen und Erlebnisse, auf die ich mich gefreut habe, einfach abgesagt worden: Das Konzert, der Urlaub, das Yoga-Retreat, der Wellness-Tag, die Weihnachtsfeier etc. Statt mich darüber zu ärgern, überlege ich, was das Gute daran ist. Das kann Freude über ein Gammel-Wochenende ohne Verpflichtung sein. Das kann sein, dass ich dadurch Zeit für einen lang ersehnten Kinobesuch oder für einen Blogbeitrag, den ich seit einiger Zeit schreiben wollte, finde. Das kann sein, dass ich neue Regionen im Umkreis entdecke. Eine Absage ist ein Loslassen von etwas. Dadurch schaffe ich jedoch gleichzeitig Raum für etwas Neues.
Sich auf Veränderungen einstellen
Aus Überzeugung habe ich mich bis 2020 dagegen gewehrt, online Workshops oder Coachings zu geben. Das erschien mir zu unpersönlich und zu weit weg von den Teilnehmenden bzw. von den Coachees. Diesen Standpunkt könnte ich immer noch vertreten und hätte somit in den letzten zwei Jahren so gut wie keine Aufträge mehr gehabt. Ich habe meine alte Überzeugung über den Haufen geworfen und mich um- bzw. auf die neue Situation eingestellt. Nicht alles, was in Präsenz geht, funktioniert im online Format. Doch ich probiere verschiedene Formate aus und schaffe Nähe, weil ich das Medium als hilfreich und nicht als störend empfinde. Dank dieser Einstellung, konnte ich sogar mehr Coachees gewinnen. Denn nun finden Personen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum zu mir.
Vision 2021 – Was ist aus der Planung geworden?
Zu Beginn des letzten Jahres, als ich noch um meinen gerade verstorbenen Vater trauerte, nutzte ich ein kleines Licht, das in mir aufflackerte. Es wollte mir Mut machen und zeigen, was das Leben noch für mich bereit hält. Eher einer Intuition folgend, nahm ich eine alte Leinwand, besprühte sie mit der Farbe, die gerade im Haus war, blätterte durch Zeitschriften und ließ mich inspirieren. Heraus kam mein erstes Visionboard. Es beinhaltet eine Mischung aus klaren Zielvorgaben, Aufgaben, Wünschen, die alle Lebensbereiche betreffen. Und im Kern steht meine Mission „Ich trage täglich dazu bei, dass Menschen über sich hinauswachsen – auch ich selbst!“
Was ist daraus geworden, in einem Jahr, in dem Pläne häufig durchkreuzt wurden? Meine Mission kann ich bei all meinen Tätigkeiten voll ausüben. Bis auf einen einzigen Punkt ist tatsächlich alles eingetroffen, was ich mir vorgenommen habe. Und sogar noch ein bisschen mehr…
Das i-Tüpfelchen in diesem Jahr
Im Juli und im Dezember wurde meine jahrelange Investition in fundierte Blogbeiträge belohnt. Die Presse ist auf mich als Expertin für berufliche Neuorientierung im fortgeschrittenen Alter aufmerksam geworden. Im Sommer erschien in der Zeitschrift FÜR SIE ein vierseitiges Interview mit mir. Anfang Dezember kam die Deutschen Presseagentur (dpa) auf mich zu und stellte mir Fragen zur beruflichen Neuorientierung 50+. Der daraus entstandene Beitrag, in dem neben mir noch zwei weitere Expertinnen zu dem Thema zitiert werden, erschien Mitte Dezember in verschiedenen Tageszeitungen (z.B. Frankfurter Rundschau, Aachener Zeitung, Allgäuer Zeitung) und in der ZEIT online!
Dankbar schaue ich auf jeden einzelnen Tag zurück, den ich erleben darf. Die Fülle des Lebens mit all seinen Seiten erfüllt mich und lässt mich wachsen.
„Das Geheimnis der Weihnacht besteht darin, dass wir auf unserer Suche nach dem Großen und Außerordentlichen auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden.“
unbekannt
In diesem Sinn wünsche ich dir, dass du das Geheimnis der Weihnacht wahrnimmst und dich am Unscheinbaren und Kleinen erfreuen kannst.
Super Beitrag mit vielen wertvollen Gedanken und Impulsen! So kennt man dich Christiane 🙂