“Ich nehme Anlauf, rase los, stoße mich von der Klippenkante ab und fliege. Ohne jegliche Hilfsmittel schwinge ich mich in die Lüfte, nutze den Aufwind und gleite über Wälder, Felder und Orte hinweg. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Zwischendurch lande ich, um zu pausieren und zu essen. Dann suche ich mir ein Hochhaus, einen Felsen oder einen Berg, um eine gute Startposition für den Abflug zu haben. Ich will von Köln nach München fliegen. Der Wind treibt mich gen Osten und ich drifte ein wenig von meinem Weg ab. Doch ich orientiere mich an den von mir gesetzten Wegweisern. Und so komme ich wieder auf Kurs. Selbst ein drohender Wolkenbruch hält mich nicht davon ab weiterzufliegen. Ob ich in München ankomme, kann ich nicht sagen. Es erscheint mir aber auch unwichtig.”
Was vielleicht wie eine ausgedachte Geschichte klingt, habe ich tatsächlich vor einigen Tagen geträumt. Kurz zuvor war nach neunmonatiger Entwicklung- und Produktionszeit mein Kartenspiel “Wandelwillig?!” angekommen. Wahrscheinlich hat mich das zum nächtlichen Höhenflug veranlasst.
Vertrauen in die eigene Person
Mein Traum hat mich im wahrsten Sinne des Wortes dazu beflügelt den dritten und letzten Teil zur Serie “3 hilfreiche Eigenschaften bei Veränderungen: Mut – Ausdauer – Vertrauen” zu verfassen. Denn aus eigener Kraft fliegen zu können und Unwegsamkeiten zu meistern sind schöne Analogien für das Thema Vertrauen. Gemeint sind hier das Selbstvertrauen und das Zutrauen; also das Überzeugtsein von den eigenen Fähigkeiten und Handlungen.
Gestärkt wird das Vertrauen in die eigene Person durch eine zustimmende und anerkennende Haltung Dir selbst gegenüber und des Umfelds, auch wenn es mal nicht wie gewünscht läuft. Geschwächt wird es durch destruktives Feedback anderer, übertriebene Selbstkritik und Misstrauen. Wer sich selbst nicht traut, wird anderen auch nicht vertrauen. Insofern ist es gut, erst einmal mit ein paar Übungen zu beginnen, um das Vertrauen in die eigene Person zu stärken.
"Je eher Sie Ihr Vertrauen erfahren, umso eher werden Sie die Gewissheit haben, sich Vertrauen zu können." aus 'Ja, aber...' von Lelia Kühne de Haan
Was kannst Du tun, um Vertrauen in Dich zu gewinnen?
Suche das Gute
In jeder noch so negativen Erfahrung, selbst wenn Du gefühlt mit Deiner Leistung ein Chaos hinterlässt, steckt etwas, was Du gut gemacht hast. Richte Deinen Fokus auf die Dinge, die z.B. in einem verhauenen Projekt gut gelaufen sind. Was war Dein Anteil daran? Was nicht gut gelaufen ist, sagen Dir die anderen schon zur Genüge.
Ankere positive Erfahrungen
Suche einen Moment in Deinem Leben, in dem Du eine richtig gute Leistung erbracht hast. Eine Leistung, mit der Du viel Beifall bei Dir selbst und bei anderen erzielt hast. Versetze Dich zurück in diesen Moment und koste ihn mit all Deinen Sinnen aus. Wie hast Du Dich darauf vorbereitet? Welche Deiner Fähigkeiten konntest Du hier gut einbringen? Was was anders als sonst? Ankere diese Situation mit einer kleinen Geste, mit einer Mimik oder mit etwas, was dazu passt, sodass Du in Zeiten des eigenen Misstrauens darauf zurückgreifen kannst.
Steigere Deine Autorität
Bewertungen der eigenen Leistung durch andere erfahren wir von Kindesbeinen an. Im Kindergarten und in der Schule bekommen wir Sätze zu hören, wie: “Das hast Du gut gemacht!”, “Mit der Leistung hast Du gerade noch die Note 4 bekommen.”, “Das sieht doof aus, was Du da machst.”, “Mir gefällt, wie Du ….”. Statt auf die eigene Zufriedenheit mit unserer Leistung einzugehen, richten wir den Fokus auf die Meinungen und Bewertungen anderer. Achte mehr darauf, wie Du zu Deiner Leistung stehst und suche Punkte, die Deine Anerkennung verdienen.
Wechsle die Perspektive
Setze Deine Fähigkeit ein angeblich klare Sachverhalte, Situationen, menschliches Verhalten und vieles mehr, was Dir täglich begegnet, aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Versetze Dich z.B. in die Sicht- und Denkweise Deines Gegenübers oder schaue von oben oder unten auf Situationen, die Dir unklar erscheinen. Was verändert sich durch den Perspektivwechsel? Versuche Dir ein Bewusstsein zu schaffen, dass nichts so ist, wie es scheint.
Die 3 hilfreichen Eigenschaften bei Veränderung – Fazit am eigenen Beispiel
Mutig habe ich viel Zeit und Geld in das Kartenspiel “Wandelwillig?!” investiert. Über ein Dreivierteljahr arbeitete ich ausdauernd und diszipliniert an der Entwicklung. Nun vertraue ich darauf, dass nicht nur ich fliegen kann, sondern auch mein Produkt einen Höhenflug erreicht.
Ich wünsche Dir, liebe Leserin, lieber Leser dieses Blogs, dass Du ebenfalls eine Veränderung erlebst, die Dich fliegen lässt!